Sonntag auf der Insel: Texte und Beats
Donauinselfest
Tag 3: Trümmer/OK KID/Cid Rim
OK KID
Das Donauinselfest wird in der
heimischen Festival-Landschaft oft übersehen. Obwohl es sich um
eines der größten Festivals hierzulande handelt, nimmt es die Szene
oftmals nicht ganz ernst. Trotzdem trifft sich am Wochenende vor den
Sommerferien die halbe Stadt an der Donauinsel. Am Line- up steht,
neben internationalen Acts, auch das who is who der heimischen
Musiklandschaft. Doch: Das Programm ist breit und unübersichtlich.
Studierenoderso hat sich die Perlen für euch herausgesucht.
Trümmer spielen
vom Punk geprägten Rock'n'Roll. Vor diesem Hintergrund wollen sie
das Publikum nicht zum mitmachen animieren. Viel wichtiger ist der
Sound: Sie verausgaben sich. Trotz der Hitze und dem, großteils noch
sitzenden, Publikum, lieben sie es zu spielen. Jedoch geht es nicht
ausschließlich um den Spaß. Auf Konzerten und in ihren Texten geben
Trümmer sich durchaus politisch, allerdings durch eine individuelle Sichtweise: Hinter jeder Politik steckt auch ein persönliches Handeln - alles ist
neu und alles ist anders.
Trümmer
OK KID haben einen
ebenso hohen Identifikationswert. Frontmann Jonas Schubert rappt vom
„sich verschwenden“, oder von der „Unterwasserliebe“. Er atmet gemeinsam mit Gastrapper Gerard die Stadt. Die Generationen X,
Y und Z atmen mit. Doch er könnte mehr mit seiner Stimme arbeiten.
Bei manchen Songs wirkt der „Roboter- Flow“ irritierend und
unpassend – vor allem live stört das. Den anwesenden Menschen ist
das egal, sie sind „grundlos glücklich“.
Zum Abschluss noch
Cid Rim: Der Beatjongleur aus Wien tut sich ein bisschen schwer. Sein
Style bewegt sich zwischen futuristischen Jazz und gebrochenen Beats.
Der Funke will nicht ganz überspringen. Die breite Donauinselfest-
Masse weiß nicht so recht, wie sie sich dazu bewegen soll. Im
Publikum sichtet man Menschen, die auf den darauffolgenden Hudson
Mohawke warten. Manch Anderer hat sich verlaufen, oder denkt, er hört
sich gerade Fritz Kalkbrenner, an der nahe gelegenen FM4- Bühne, an.
Cid Rim irritiert das nicht. Ganz entspannt liefert er sein Set ab.
Dabei streut er ein paar ausgeklügelte fingerdrum - Passagen ein und
gibt sich gekonnt lässig. Vielleicht klappt's ja auf der
anschließenden Afterparty im Celeste.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen