Montag, 29. Juni 2015

Sonntag auf der Insel: Texte und Beats
Donauinselfest Tag 3: Trümmer/OK KID/Cid Rim
 OK KID
Das Donauinselfest wird in der heimischen Festival-Landschaft oft übersehen. Obwohl es sich um eines der größten Festivals hierzulande handelt, nimmt es die Szene oftmals nicht ganz ernst. Trotzdem trifft sich am Wochenende vor den Sommerferien die halbe Stadt an der Donauinsel. Am Line- up steht, neben internationalen Acts, auch das who is who der heimischen Musiklandschaft. Doch: Das Programm ist breit und unübersichtlich. Studierenoderso hat sich die Perlen für euch herausgesucht.

Trümmer spielen vom Punk geprägten Rock'n'Roll. Vor diesem Hintergrund wollen sie das Publikum nicht zum mitmachen animieren. Viel wichtiger ist der Sound: Sie verausgaben sich. Trotz der Hitze und dem, großteils noch sitzenden, Publikum, lieben sie es zu spielen. Jedoch geht es nicht ausschließlich um den Spaß. Auf Konzerten und in ihren Texten geben Trümmer sich durchaus politisch, allerdings durch eine individuelle Sichtweise: Hinter jeder Politik steckt auch ein persönliches Handeln - alles ist neu und alles ist anders.

Trümmer
OK KID haben einen ebenso hohen Identifikationswert. Frontmann Jonas Schubert rappt vom „sich verschwenden“, oder von der „Unterwasserliebe“. Er atmet gemeinsam mit Gastrapper Gerard die Stadt. Die Generationen X, Y und Z atmen mit. Doch er könnte mehr mit seiner Stimme arbeiten. Bei manchen Songs wirkt der „Roboter- Flow“ irritierend und unpassend – vor allem live stört das. Den anwesenden Menschen ist das egal, sie sind „grundlos glücklich“.


Zum Abschluss noch Cid Rim: Der Beatjongleur aus Wien tut sich ein bisschen schwer. Sein Style bewegt sich zwischen futuristischen Jazz und gebrochenen Beats. Der Funke will nicht ganz überspringen. Die breite Donauinselfest- Masse weiß nicht so recht, wie sie sich dazu bewegen soll. Im Publikum sichtet man Menschen, die auf den darauffolgenden Hudson Mohawke warten. Manch Anderer hat sich verlaufen, oder denkt, er hört sich gerade Fritz Kalkbrenner, an der nahe gelegenen FM4- Bühne, an. Cid Rim irritiert das nicht. Ganz entspannt liefert er sein Set ab. Dabei streut er ein paar ausgeklügelte fingerdrum - Passagen ein und gibt sich gekonnt lässig. Vielleicht klappt's ja auf der anschließenden Afterparty im Celeste.  

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